Freitag, 5. Juni 2015

Funkperlen Reloaded: Akustische Verstopfung (MH-36)

Veröffentlicht am 19. April 2011
Wenn die Signale aus dem RX immer schwächer werden, liegt es manchmal nicht an den Ausbreitungsbedingungen oder am Empfänger. Zuweilen ist es der OM selbst, dessen Hörvermögen abnimmt.
Vielleicht wäre es jetzt an der Zeit, eines jener winzigen Geräte zu kaufen, die eigentlich niemand will und die vom Preis her durchaus mit einem teureren KW-Transceiver konkurrieren können?
Doch halt! Manchmal ist die Lösung des Problems banal: ein verstopftes Ohr! Ohrenärzte erzählen Schauergeschichten, was sie in Ohrkanälen finden. Abgebrochene Wattestäbchen, keimender Weizensamen, das vermisste Ohrstück vom MP3-Player. Meistens ist es aber nur Ohrschmalz, der als Dämpfungsglied wirkt und eine Spülung zeigt Wunder. Der Old Man hört wieder wie ein Young Man.
Verstopfung findet man aber nicht nur im Ohr. Auch Mikrofone können verstopft sein. Ab Fabrik und mit voller Absicht. Denn Elektretmikrofone sind empfindlich auf Feuchtigkeit, und um die Membrane vor nasser Aussprache zu schützen, verpassen die Hersteller manchen Handmikrofonen einen Filz, wie hier im Bild in einem MH-36:
Kein Wunder, dass die Gegenstation die Modulation etwas zerdrückt und filzig findet.
Abhilfe bringt in diesem Fall nicht eine Spülung wie beim Ohrenarzt, sondern ein Griff zur Pinzette. Wer nicht gerade eine nasse Aussprache hat wie ein Gartenschlauch, der kann auch ruhig ohne Filz funken. Ganz schutzlos sind die Mikrofonkapseln gleichwohl nicht. Hinter dem Filzpropfen befindet sich in der Regel noch eine letzte Sperre, ein feines Vlies:

73 de Anton