Samstag, 17. März 2018

Die W3EDP Antenne



Die Antenne von W3EDP findet man ganz weit unten in der Mottenkiste des Amateurfunks. Vielleicht ist das der Grund, wieso ich bisher ihre Existenz nicht wahrgenommen hatte. Erst ein QRP-QSO mit Robert DM4RW hat mich auf ihre Spur gebracht.

Nach jedem QSO mit meinem QCX schaue ich im Internet nach, ob ich Informationen über meinen QSO-Partner finde. Manchmal ist der OM inkognito und hat keine persönlichen Spuren im Web hinterlassen, doch oft ist das Gegenteil der Fall, und dabei finde ich immer wieder sehr interessante und spannende Details - vor allem bei den QRP-Stationen.
So auch bei Robert, der in der Nähe von München zuhause ist. Robert ist Holländer, den es zu den Bayern verschlagen hat. Und vielleicht ist gerade das der Grund, wieso er eine W3EDP als Antenne einsetzt. Denn die Holländer sind begeisterte Benutzer von End-Feed Antennen und die W3EDP ist eigentlich nichts anderes als eine Variante dieses Typs.

Wenn man im Web nach der W3EDP forscht, stolpert man früher oder später über die Seite des Antennen-Papstes DK7ZB. Man erfährt dort in konzentrierter Form alles was man über diese Antenne wissen muss: dass sie 1936 entwickelt wurde und damals mit einem Fuchskreis und kurzem Gegengewicht arbeitete. Eine Einband-Antenne, die für jedes Band einen separat abgestimmten Kreis braucht.
Die "neue W3EDP" hingegen ist eine Mehrbandantenne die mit einem 1:4 Balun und einem Stück Zweidrahtleitung auskommt. Angepasst wird sie über einen Antennentuner.
Sie ist einfach aufzubauen und kommt mit wenig Platz aus. Wer in seinem Garten keinen Dipol unterbringen kann, für den könnte u.U. eine neue W3EDP eine Lösung sein. Auch als Not(funk)antenne oder für Portabelaktivitäten scheint mir die W3EDP gut geeignet zu sein.

Mehr Info zu dieser interessanten Antenne findet man bei Nick AE5VV oder bei G0KYA, der eine verlängerte Variante (85 Fuss, 33m) in seinem Blog beschreibt. Diese Langversion soll auch noch im 160m Band arbeiten.

Im Gegensatz zu der High End Feed Antenne befindet sich der Einspeisepunkt der neuen W3EDP nicht in der Höhe, sondern am Boden. Das dürfte manchem Antennenbauer zupasskommen. 

Zum Schluss noch eine Zwischenbilanz zu meinem Versuch mit WSQcall auf Mittelwelle. Bisher habe ich von vier Stationen eine Rückmeldung erhalten: Ekki DK2CH in Wolfenbüttel nähe Braunschweig, Robert DL5FCE bei Kassel, Res HB9MFN zurzeit im Engadin und Juergen DL6HTF nordwestlich von Leipzig. Vielen Dank für die SWL Reports! 
Ein QSO ist aber bisher noch nicht zustande gekommen, da keiner der Reporter über eine Sendeanlage für Mittelwelle verfügt.
 Heute Abend findet wie angekündigt die letzte Testsendung statt.

Bild: Antennenpraxis in Südfrankreich. Inverted L mit einem automatischen Tuner am Speisepunkt. Nix Balun, nix Wireman ;-)

 

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