Donnerstag, 11. Februar 2016

Ein CR-282 für den ICOM IC-706MkIIG



Der IC-706 war ein begehrtes Gerät und ist es - vor allem in seiner letzten Version MkIIG - noch heute. Besonders die Seefahrer unter den Funkamateuren schätzen die kleine Kiste. Denn auf einem Kahn ist Platz immer Mangelware und das Teil kann alles was man auf dem Wasser an (Amateur-) Funk so braucht.

Kleine Mobiltransceiver  wie der 706, mit allen Bändern von 160m bis 70cm, SSB, CW, FM und 100W auf KW sind bis auf den Yaesu FT-857 vom Markt verschwunden.
Der IC-7000 wird leider nicht mehr gebaut und der IC-7100 spielt in einer anderen Liga.

Kürzlich hatte ich das Vergnügen, einen MkIIG mit einer stabilen Quarzbasis nachzurüsten. Denn die Frequenzstabilität des ICOM ist im Originalzustand mit +/-7ppm ungenügend. Denn im 2m Band sind 7ppm ein ganzes Kilohertz. Der Transceiver kann also im schlimmsten Fall während der ersten Stunde des Aufwärmens zwei Kilohertz "durchwandern". Später sollen es dann nur noch +/- 5ppm sein. Das ist für schmalbandige Betriebsarten nicht akzeptabel.

Doch der Zusatz namens CR-282 bringt Abhilfe. Allerdings mit Vorbehalt. Denn im Gegensatz zu den nachrüstbaren TCXO (temperature controlled crystal oscillator) ist der CR-282 ein Quarzofen. Also nichts anderes als ein Quarz mit einem Heizelement. OCXO (oven controlled crystal oscillator) heißt das Teil.

TCXO und OCXO werden oft in den gleichen Topf geworfen. Doch der TCXO, wie er zum Beispiel als Option in Yaesu-Geräten eingesetzt werden kann, ist ein Oszillator, bei dem die Temperetaurdrift des Quarz durch geeignete Schaltungsmassnahmen kompensiert wird. Ein TCXO braucht deshalb in der Regel keine Vorwärmzeit.

Anders beim OCXO. Bis sich der Quarz aufgewärmt hat und die Temperatur stabil ist, dauert es eine Weile. Beim CR-282 kann es bis zu einer Stunde dauern, bis die Frequenz wirklich stabil ist. Daher sollte man nach dem Einbau des Quarzofens den Transceiver entsprechend lange warmlaufen lassen, bis man den Oszi einstellt.

Der IC-706MkIIG ist vom Aufbau her ein Kunstwerk. Diese Kiste ist wirklich vollgestopft mit Elektronik. Daher gestaltet sich der Einbau des CR-282 nicht einfach. Plug and Play ist nicht. Die PLL Platine muss ausgebaut werden, dann sind Lötarbeiten angesagt, und wenn dann alles wieder so ist, wie es sein sollte, muss man die 60 MHz- Referenzfrequenz mittels drei verschiedener Regler abgleichen. Möglichst mit einem genauen Frequenzzähler, sonst ist die ganze Übung für die Katz.

Das kann ich nur erfahrenen OM empfehlen. Aber ihr habt ja sicher solche in eurem OV und könnt euch daher einen teuren Werkstattbesuch sparen.

Hier die Einbauanleitung für den CR-282

Das Resultat lässt sich sehen. Der Einbau hat sich gelohnt.
Vor dem Einbau des CR-282 ist der OM mit seinem IC-706 bei unserer CW-Runde im 2m Band aus dem Filterbereich weggedriftet! Jetzt ist sein Signal nach etwa 10 Minuten Aufwärmzeit immerhin schon 50 bis 100 Hz in der Nähe der Sollfrequenz. Zwar nicht gerade "State of the Art", aber ein bisschen Nostalgie darf da schon sein ;-)

OT: Ihr geht sicher ab und zu auch gerne in ein gemütliches Restaurant? Wie wär's mit diesem Sushi-Restaurant in Japan?

Was mich betrifft, so koche ich in diesem Fall lieber meine Mahlzeit selbst im Hotelzimmer:



Wenn wir schon bei Restaurants sind: Habt ihr euch auch schon geärgert, weil die Bedienung so langsam war? Das muss nicht sein: