Donnerstag, 15. Oktober 2015

Yaesu schießt den Vogel ab

Kurz nachdem ICOM den IC-7300 präsentiert hatte, kündigte Yaesu auch einen neuen KW-Transceiver an: den FT-410. Ist das Yaesus Antwort auf den Direct Sampler von ICOM?



Wohl kaum. Höchstens eine verspätete Antwort auf  seinen Vorgänger, den ICOM IC-7200. Die Ähnlichkeiten sind auffällig: Vom Frontlautsprecher bis zu den technischen Daten.

Interessant ist die Bezeichnung. Deutet die niedrigere Nummer des FT-410 auf einen abgespeckten FT-450 hin?
Der 450er, m.E. das hässlichste Gerät in der Geschichte des Amateurfunks, scheint nicht gerade ein Renner zu sein. Da könnte man schon auf den Gedanken kommen, nachzudoppeln. Ich bin gespannt auf den Preis des Neuen.

Können tut er laut Datenblatt alles, was der OM braucht, wenn er nicht gerade DXpeditionär oder 59er ist. Das Gerät ist gefällig, im Gegensatz zum 450er stimmen die Proportionen, und die digitale Signalverarbeitung in der zweiten ZF von 24 kHz macht Quarzfilter obsolet.

Bei dem was er nicht kann, schlägt er aber den IC-7200 noch um paar Längen: er hat kein 6m Band und man findet nirgends einen USB-Stecker!

Damit ist er nicht nur ein Transceiver wie alle anderen auch, sondern ein Rückschritt.

Aber vielleicht sollten wir das Teil nicht mit unseren Maßstäben messen. Die Zielkunden dieses Transceivers dürften kaum im wohlstandsgesättigten Europa oder in den USA zu finden sein.

Hier der Link zum Handbuch des FT-410.