Donnerstag, 5. Februar 2015

Funkperlen reloaded: Ionosphärensonden


Veröffentlicht am 1. Dezember 2014

   Um eine KW-Funkverbindung zwischen zwei Punkten vorauszusagen, istVOACAP Online ein gutes Tool. Ich habe hier darüber berichtet.
   Doch für NVIS, also Kurzwellenverbindungen über kurze Distanzen, ist es weniger geeignet. Um zu sehen, ob das 40m Band für eine Verbindung über 100 oder 300km noch geht oder ob man bereits auf das 80m Band ausweichen muss, konsultiert man am besten eine Ionophärensonde, kurz Ionosonde. Das ist im Prinzip ein Kurzwellenradar-Radar, das den Zustand der Ionosphäre misst. Vereinfacht gesagt: Dabei wird ein Impuls senkrecht in den Himmel geschickt, der über den ganzen Kurzwellenbereich wobbelt. Dann schaut sich der Computer, der am Empfänger hängt, die Frequenzen an, die zurück reflektiert werden. Aus den Laufzeiten kann die Höhe der Ionosphäre ausgerechnet werden, aus den Signalstärken die Dämpfung.
Für Seefahrer: Im Prinzip ist es ein Echolot für den Himmel ;-)

   Für uns Mitteleuropäer ist zum Bespiel die Sonde in Pruhonice JN65 geeignet:

   Aber auch Juliusruh in Norddeutschland oder Dourbes in Belgien sind einen Besuch wert. Und wer sehen will, wie die Bedingungen zur Zeit im hohen Norden sind, der schaut mal in Tromsø nach.
   Alle europäischen Ionosphärensonden sind hier zu finden.

Und wer mehr zu diesem Thema wissen möchte, dem empfehle ich den Vortrag von Jens Mielich, den er 2012 in Friedrichshafen gehalten hat.