Sonntag, 1. Februar 2015

Funkperlen reloaded: Icom HM-36 Mod

   Zu vielen ICOM Transceivern wird heute das Handmikrofon HM-36 geliefert. Es wird seit ein paar Jahren in China gefertigt und damit wurde auch die Schaltung geändert: die hohen Töne werden nun bedämpft, die tiefen bevorzugt. Das mag vielleicht für chinesische Sprecher gut klingen, für uns klingt es wie ein Wicht aus der Spritzkanne. Alte HM-36 und die baugleichen Vorgänger (HM-12) braucht man nicht zu modifizieren. Sie haben eine Elektretkapsel mit separater Speisung (3-polig) und mit einer anderen Schaltung und tönen gut.
   Neuere HM-36 erkennt man an dem Label: „Made in China“ und an der Phantomspeisung (zweidrähtige Kapsel).
   Als erstes muss der Filzpfropfen vor der Mikrofonkapsel raus. Er soll zwar verhindern, dass bei nasser Aussprache Feuchtigkeit in die Kapsel gelangt, aber man muss ja das Mikrofon beim Besprechen nicht unbedingt auffressen. Die Praxis hat gezeigt, dass er nicht nötig ist und nur die Modulation „verfilzt“.
   Dann kommt die Schaltung im Mikrofon dran: Bei mir bekam sie eine Radikalkur verpasst: Der 1kOhm-Widerstand sowie der 10uF-Kondensator kamen raus. Der 0.33uF* wurde durch einen 0.1uF ersetzt (Folienkond., kein Elko!) und der 2kOhm-Widerstand wurde durch 4k7 ersetzt.
   Wenn jetzt noch der Bias-Widerstand im Transceiver, der die Gleichspannung für das Mikrofon zuführt, auf 4k7 geändert wird, erhalten wir eine ausgezeichnete Modulation.
   Von Lennart Deimert, SE5X, findet man übrigens auch eineModifikationsanleitung im Netz, die etwas von der meinen abweicht. Sein C1-Wert scheint mir mit 10nF aber doch etwas zu klein, bzw. die Grenzfrequenz der resultierenden RC-Schaltung zu  hoch.
Apropos Filz vor der Mikrofonkapsel. Yaesu verwendet anstelle des Filzes eine sogenannte Prallplatte in Form einer kleinen Plastikscheibe. Auch sie sollte man im Interesse einer besseren Modulation entfernen. Die Prallplatte wirkt als akustisches Filter und verzerrt den Frequenzgang. Bei dieser Gelegenheit empfiehlt es sich auch, die Schallöffnungen im Plastikgehäuse mit einem 1mm-Bohrer aufzubohren (auch die verschlossenen „Blindlöcher“).

*Kann u.U. mit einem anderem Wert als im Schema bestückt sein.